Dienstag, 19. Juni 2012

JAG ÄLSKAR SVERIGE!

Hallo meine lieben Blogleser!

Jetzt raffe ich mich endlich auf meinen letzten Blogeintrag zu schreiben. Das habe ich ein bisschen vor mir hergeschoben. Ich kann nicht sagen, dass ich keine Zeit hatte, vielleicht trifft „keine Motivation“ es besser. Aber nun endlich.

Wo soll ich anfangen?  Die letzten Tage in Schweden ist so unglaublich viel passiert. Abschlussfika mit den Mädels aus der Klasse, Abschied mit der Klasse, Studenten, mein Geburtstag, die Ankunft meiner Eltern, Söderköping, der Abschied. So sah das ganze ungefähr aus. Es war der krönende Abschluss. Ich finde da gerade kaum Wörter für. Die Freunde, die ich in Schweden gefunden habe sind einfach toll und meine Familie ist wunderbar. „Studenten“ als der Tag an dem die dritte Klasse ihren letzten Schultag hat ist einfach unbeschreiblich (das war an meinem Geburtstag, den ich selbst fast vergessen habe, weil der Tag generell auch ohne meinen Geburtstag total besonders war). Ja, ich werde jetzt nicht so viel schreiben, sondern euch einfach Fotos hochladen. 
födelsedagsmaka. geburtstagsbrot
geburtstagstee aus der geburtstagstasse.

letzter schultag und geburtstag!

die kapelle spielt während alle eltern geduldig mit schiltern warten.
die schüler warten an den fenster und rufen "wo sind die mützen schalalalala!" zu denen die noch weiter auf die schule gehen müssen. 


dahinten seht ihr wie eine klasse endlich rausläuft aus der schule. 


alle klassen der stadt (gefühlte hundert) fahren in einem langen zug hinterieinander her in der stadt  und feiern
Abschiedstorte
Abschieds und Geburtstagstorte von den Mädels aus meiner Klasse.


Johanna <3

Hanna och Hannah! <3

Princesstårta. Geburtstagstorte von meine Mutti.

Meine Klasse!

Dann fragen sich vielleicht manche wie es jetzt für mich zuhause ist. Ich sag mal so viel, dass es für mich nicht ganz leicht ist. Ich finde es total schön meine Familie und meine Freunde wieder um mich rumzuhaben durch Düsseldorf und Köln zu schlendern, Straßenbahn und S-Bahn zu fahren, einfach halt in Deutschland zuhause zu sein. Allerdings ist vieles anders, oder ich bin anderes gewöhnt, und manches ist auch einfach gleichgeblieben von dem man vielleicht gedacht hätte es ändert sich. Aber am meisten ist es einfach, dass ich mit meinem Kopf noch sehr in Schweden hänge und alle ziemlich vermisse, meine Familie meine Freunde einfach mein schwedisches Leben.

Aber ich denke, dass da alles ziemlich normal ist, weil ich schließlich nicht die einzige Austauschschülerin bin der das so geht. Aber das meistern wir jetzt alle auch noch!:)

Es ist zum Teil auch echt lustig, wie ich hier merke wie schwedisch ich doch geworden bin. Am schlimmsten ist das mit dem Siezen und Duzen, das ist echt peinlich. Ich bin es aus Schweden noch gewohnt alle zu duzen und beim Vornamen zu nennen. Da ist mir jetzt ein paarmal ein Du rausgerutscht wo es auf jeden Fall nicht hingehört, erst heute wieder in der Schule. Dabei ist mir mal aufgefallen, dass ich von der Hälfte meiner Lehrer in Schweden gar nicht weiß wie die mit Nachnamen heißen. Auch von meinem Klavierlehrer nicht, ich habe mich so daran gewöhnt auch wildfremde Menschen mit Du anzusprechen und meistens auch nur den Vornamen der Person zu kennen. Schule ist schon echt was anderes in Deutschland als in Schweden.

Ansonsten bin ich jetzt die Kleine in der Familie, weil meine Geschwister größer sind, ich geh immer noch mindestens dreimal die Woche joggen, trinke unseren Milchvorrat auf und backe Kladdkaka. Um viertel vor sechs aufstehen fühlt sich an wie mitten in der Nacht, ich weiß nicht wie ich das ab August jeden Tag unter der Woche schaffen soll. Ich habe noch immer nicht vollständig aufgeräumt, stelle mein Zimmer fast täglich um und gucke mir jeden Tag das süße Album an was meine Freunde mir gemacht haben. Meine Klamotten die ich in Schweden gekauft haben und für mich zu Alltagsklamotten geworden sind werden hier komisch beäugt, was mir allerdings schon vorher klar war, in Deutschland zieht man sich schlicht, einfach und unauffällig an in Schweden ziehen sich alle anders an und alles wird akzeptiert, man muss sich im Prinzip keine Gedanken machen was man anzieht, solange man nett ist und nicht im Schlafanzug in die Schule kommt. In Schweden ist es im Moment bei manchen „in“ enge lange Sporthosen anzuziehen mit normalen Oberteil und Chucks. Soviel zum unterschiedlichen Kleidungsstil! Falls ihr übrigens Läden wie Monki, BikBok oder Lindex entdeckt: Rein da! Dann seht ihr was man in Schweden trägt! Denn H&M sortiert in Deutschland auch Sachen aus.

Ja, meine lieben, ich weiß nicht was ich euch noch mitteilen könnte! Ich bedanke mich bei jedem der diesen Blog die letzten Jahre, Monate oder Wochen verfolgt hat. Es hat mir immer Spaß gemacht zu schreiben (nicht Fotos hochzuladen) und ich glaube es wird mir aber auch ein bisschen fehlen mit dem Blog schreiben, aber dieser Blog war dafür gedacht über mein Austauschjahr in Schweden zu schreiben und das ist jetzt vorbei. Ich habe einen Traum von mir verwirklicht, das ist schon echt was Schönes. Leute, wenn es euch möglich ist, macht ein Austauschjahr! Ich glaube es macht noch nicht mal aus in welches Land ihr geht, ich bin froh nach Schweden gegangen zu sein, habe das nie bereut, manche zieht es vielleicht weiter weg in die große weite Welt, ich habe mal langsam angefangen. Ich genieße jetzt meine Sommerferien, eine Woche in Berlin, eine Woche bei Teenstreet mit schwedischen Freunden, drei  Wochen in Schweden und den Rest zuhause. Am 11. Juli kommt Hannah für eine Woche zu mir. Das wird genial!!
Danach versuche ich mein Abi zu machen und was ich danach mache: keine Ahnung, reisen, studieren, Ausbildung, irgendwas was man halt als Mensch nach der Schule macht, aber das ist mir noch zu weit weg als, dass ich da was planen würde.

Jetzt fällt es mir doch etwas schwer dem hier ein Ende zu setzen. Ich dachte ich schließe diesen Blog mit einem Satz ab, der mich für immer an mein Austauschjahr und vor allem an Kristina meine schwedische Mamma erinnern wird. Sie hat ihn mir zum Abschied gesagt und auch öfters zwischendurch, er stammt aus dem Film „The Help/Niceville“. Jag saknar många människor i Sverige men dig, Kristina, saknar jag mest tror jag. 

You is kind you is smart you is important!

Und wie schon Luisa in ihrem Blog geschrieben hat. Alles fing vor weniger als einem Jahr mit einer Mail an.
Danke an alle die diesen Blog gelesen haben. Ich werde ihn hier einfach zum Stöbern lassen. Falls ihr fragen habt meldet euch bei mir, ich freue mich über jeden der sich meldet!:) 

Eure Jule!

TACK!
Papa, Mama, Nele, Fabi & alle anderen in meiner Familie in Deutschland
Kristina, Tim, Johannes, Sara, Mattias
Scott, Farmor, Gesine, Vibeke, Mormor, Morfar
Ulla, Håkan, Hanna, David
Ullhamres
HANNA & HANNAH
Johanna, Ebba, Xuanloi
NV2E, Gunbritt, Aleida
Kerstin och Kristina
GLS, Katja
STS, Eva
Carlo, Mareike, Luisa, Flavia, Shawn, Caro,
Ryttargårdskyrkan, Louisa, Sara, Anthia, Ester, Karin, Frida, Amanda, Johanna, Caro, Linda, Maria, Josefin, Ackie & co
Eli, Micah, Raneem, Emelie, Okasha
Inga, Carlo, July, Nina, Sophie, Mau, Lotte, Paula
Katedralskolan, Kulturskolan

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Und auch ein großes Dankeschön an meine Freunde in Deutschland, dass ihr mich wieder aufgenommen habt, mich nicht vergessen habt, mir liebe Mails, Briefe und Postkarten geschickt habt und mir das Gefühl gebt, dass ich richtig gute Freunde habe!  

Danke an alle die dieses Jahr so gemacht haben wie es war, sowohl an alle in Deutschland als auch in Schweden.





Donnerstag, 7. Juni 2012

vet du hvad var god och glad

Meine lieben,


heute ist Nationalfeiertag in Schweden. Wir haben die schwedische Flagge aufgehängt und es war endlich schönes Wetter. Das hat den Nationalfeiertag besonders gemacht. Ansonsten waren wir einkaufen und haben ziemlich viel gebacken. Princesstårta, Kladdkaka und Pizza. Wir haben draußen gesessen und geredet, gegessen und gelacht. Ich habe versucht ein bisschen zu packen (nicht sehr erfolgreich, aber ich habe immerhin angefangen) und heute Abend habe ich mit Hanna und Hannah Pizza gebacken und wir hatten es gemütlich zusammen. Ich bin ganz schön wie sagt man, zugebucht (?) die ganze Zeit. Gestern hatte ich Abschiedsfeier mit den Mädels aus der Kirche, huet mit Hanna und Hannah (wobei ich die beiden nochmal sehe), morgen mit den Mädels aus meiner Klasse, am Freitag ist glaube ich was geplant, wovon ich eigentlihc nichts wissen sollte, Samstag Abend kommen nochmal Freunde vorbei und Sonntag ist aus die Maus. Jo... 
Unsere Flagge! :)

Mein Gefühlsstatus ist im Moment undefinierbar, abgesehen von einer gewissen Nervosität und auch Liebe.
Carl Larsson hatte in seinem Haus einen Satz stehen, einen ziemlich einfachen, aber doch so schönen.
Vet du hvad var god och glad. Weißt du was sei gut und froh. (alte schreibweise).
Hat er schon recht mit.

Ich muss sagen ich bin unendlich froh, dass es mir hier so gut geht, dass ich hier ein zweites zuhause gefunden habe und ich wirklich glücklich bin. Die letzten Monate (von März an) waren einfach wunderbar. Ich würde behaupten, dass ich in meinem Leben noch nie auf längere Zeit so glücklich war. Doch, wenn es am schönsten ist soll man ja bekanntermaßen aufhören und das ist vielleicht gut so, so werde ich Schweden auf jeden Fall in guter Erinnerung behalten, das mag für manchen selbstverständlich erscheinen, das ist allerdings nicht. Ich muss hier jetzt nochmal schreiben, dass das ganze Jahr wirklich ein rauf und runter ist mit Höhen und Tiefen. Am Anfang ist alles toll, alles ist neu und man lernt so viel kennen, da macht es nichts, dass man weder die Sprache noch andere Menschen kennt. Nach ein paar Wochen kamen bei mir kurze Zweifel, ob ich das alles auch meister mit der Sprache und Freunden, meine Familie hatte ich da schon ins Herz geschlossen, aber ich muss sagen zu verstehen, dass man sich nicht so schnell einen Freundeskreis wie in Deutschland aufbauen kann, war schwer hinzunehmen. Da gilt es glücklich zu sein mit dem was man hat, das ist etwas was ich hier gelernt habe. Ich habe gedacht davon kann dieser Post handeln. 1)Was mir das Jahr gebracht hat, 2)was ich vermisse, 3)was ich vermissen werde. Also, kör vi.

1) Ja, abgesehen davon, dass ich hier ein zweites Leben aufgebaut habe unglaublich liebe Menschen kennengelernt habe und ein zweites zuhause habe... Ich habe eine Sprache gelernt, die ich vorher nicht sprechen konnte. So gut wie fließend. Ich habe einen Akzent, weil ich das schwedische "r" nicht kann, aber ich verstehe alles und Spreche fließend ohne, dass ich über Grammatik nachdenken muss, da schleicht sich eventuell ab und zu ein Fehler ein, aber man versteht trotzdem was ich meine.
Dann habe ich gelernt mein Land, meine Familie, meine Freunde wirklich zu schätzen. Ich bin stolz deutsch zu sein und auch auf  meine Freunde und meine Familie! Das mag für manche selbstverständlich sein, war es für mich auch vorher, doch dieses Jahr habe ich es auch wirklich gespürt und nicht nur gewusst.
Ich habe gelernt wie es ist, wenn man alleine ist, außenstehend, anders, neu, Ausländer. Aber vor allem auch wie man sich integriert und auch damit umzugehen, wenn es eventuell nicht klappt. Wobei ich sagen muss, dass das hart ist, richtig hart!
Ich habe gelernt, dass ich mich anpassen kann und stark sein kann. Wobei mir das nicht in bestimmten Momenten aufgefallen ist, sondern eher, wenn ich zurückblicke auf das letzte Jahr. Ich glaube, ich könnte das hier noch fortsetzen, sonderlich nach außen hin verändert habe ich mich glaube ich nicht, sondern eher für mich selbst.

2) Was ich vermisse. Ich weiß nicht ob ich das jemals geschrieben habe. Ich habe gedacht, dass das vielleicht lustig/interessant ist. Ich schreibe jetzt mal abgesehen von Familie, Freunde etc., einfach was mir in den Kopf kommt.
Autobahn, Suppe, Düsseldorf, (Köln), immer frisches Obst zuhause, großes Frühstück am Wochenende, mein Bett!, deutsche Umgangssprache, weitere Öffentliche Verkehrsmittel außer Bus, die Wahl zwischen mehreren Städten, Partys mit Freunden, spontan etwas mit Freunden unternehmen, Unbehaun (!), Inliner, mein Fahrrad (!), Düsseldorf, eine Treppe im Haus, das ich mein Zimmer umstellen kann.
Okej das reicht. Es werden weit mehr Sachen kommen, die ich vermissen werde, weil ich im Moment halt hier lebe, vor 9 Monaten wären mir wahrscheinlich weit mehr Sachen eingefallen, aber man gewöhnt sich halt auch um, deswegen fehlt mir manches einfach nicht mehr.
3)
 Also zu den Sachen, die ich vermutlich vermissen werde (Achtung, das wird lang)
Sovmorgon (Schlafmorgen), Fika, warmes Abendessen, mein kleines Zimmer, unser kleines gemütliches Haus, die Natur (!), das „in zwanzig Minuten in der Stadt sein“, praktische Busverbindungen, das jeder meistens singt, den Flügel, abends mit der Familie vorm Fernseher sitzen, LÖSGODIS, ICA (wie Aldi), dass die Bushaltestelle nur 100m entfernt ist (heheJ), Fredagsmys, planlos einkaufen gehen mit meiner Mutti, das Lachen meiner Mutti, Jontes und Tims „Insiderwitze“, Fernseher mit Untertiteln, die Eichhörnchen im Garten, bunte Holzhäuser überall, Wald, Seen, Internet in der Schule, Computer in der Schule, die große Bibliothek, schwedisches Essen, Kirche, keine Hausaufgaben die kontrolliert werden, generell das komplette Schulsystem, meinen Locker in der Schule (!), Mittagessen in der Schule (!), Linköping und meinen „Stadtteil“ Hjulsbro, meine Joggingstrecken.

Mitten in der Nacht ?
So, jetzt habe ich keine Lust mehr, ich bin müde. Tschluldigung ich bin grade ein bisschen geschockt, dass es 00:20 ist, weil es hier noch/wieder hell ist.

God natt! Vi ses snart! Ich melde mich nochmal
Eure Jule



Montag, 4. Juni 2012

The Beauty Of Sweden

Tjenare!

Ich hoffe euch geht es gut und ihr hattet ein schönes Wochenende. Mir kommt es so vor als hätte ich gestern erst Blog geschrieben, die Zeit vergeht so unglaublich schnell. Jetzt melde ich mich nach dem Blodomloppet, nach meinem Abschied von Johannes und Tim und nach meiner Dalarnareise. Wie ihr seht wird das eine ganze Menge.

Zuerst zum Blodomloppet. Das war eine richtige Volksatraktion. Man muss nicht laufen, sondern kann auch gehen, das heißt fast die ganze Stadt war dabei. Ich fand das ganze richtig lustig und es lief auch relativ gut für mich, bin halt nur langsam gelaufen, weil ich nicht total kaputt ins Ziel laufen wollte und da ich die Kilometerangaben alle übersehen habe wusste ich auch nicht ganz, wann denn jetzt das Ziel ungefähr kommt. Deswegen waren es dann am Ende 32:00 Minuten, aber ich war froh, dass ich das mitgemacht habe. Das ist das einzige Foto was es von meinem Lauf gibt, weil das Ziel so plötzlich kam und ich dann nochmal reingehauen habe :D ich bin der blaue Punkt im Hintergrund. Scott ist seine 10km in 40 Minuten gelaufen und hat damit Platz 101 belegt. Otroligt! Ja, ich fand auf jeden Fall, dass es Spaß gemacht hat!


endspurt

Aufwärmen vor dem Lauf mit allen zusammen
Sara und ich in unserem Garten
 So und dann stand der Abschied von Tim und Jonte an, den ich so weit wie möglich weggeschoben habe. Wir haben gemütlich zusammen gegessen und ich hatte nochmal Muffins gebacken und dann saßen wir da und haben geredet, gepackt und irgendwann hieß es dann einfach Abschied nehmen, ganz nach dem Motto „kurz und schmerzlos“. Schmerzlos war es nicht, es tat schon irgendwie weh, aber naja, so ist das nun mal. Ich wusste immer, dass ich diese Familie unglaublich lieb gewonnen habe, aber ich muss sagen in dem Moment habe ich nochmal mehr gemerkt wie sehr ich sie lieb habe! Dann sind die beiden also in der Nacht nach Kalifornien los und wir morgens um halb acht nach Dalarna. Kurz gesagt, eine der schönsten Stellen, die ich je gesehen habe! Unglaublich.

Es hat viel geregnet aber nicht die ganze Zeit :)
wir fahren auf schwedische weise
 Ich werde nicht so viel schreiben, das würde sonst hier unzumutbar werden, ich schreibe nur kurz, was wir angesehen haben und dann noch ein paar Bilder. Ich versuch mich kurz zu halten.


Zuerst waren wir in der Falu Koppargruva (Faluns Kupfergrube) und waren da im Museum und wir haben eine Rundführung in der Grube selbst bekommen.

Die rote Farbe mit der die meisten schwedischen Häuschen bemalt sind kommt aus falun und  heißt Falu Rödfärg
notausgang. ehm ja... das fühlt sich gut an. 
Mit schuhschutz, cape und helm. :)
falu koppargruva
auch aus dem auto
Danach sind wir zu unserem Hotel nach Rättvik gefahren, das so wunderschön gelegen hat, dass ich hätte heulen können, das hat mich wirklich umgehauen. Es lag am Siljan (See) und ich musste oft an das Lied aus der Grundschule (Von den blauen Bergen kommen wir unser Lehrer ist genauso dumm wie wir) denken. Die Berge waren wirklich blau. Die ganzen Farben waren wirklich so bezaubernd, das kann ich weder in Worte fassen noch kann man das auf Fotos sehen, aber ich versuche euch einen Eindruck zu geben. 

unser hotel in rättvik

Sara <3

som jag älskar sverige
 Am Samstag haben wir uns zuerst auf den Weg nach Nusnäs gemacht, wo die roten Pferdchen hergestellt werden, die ihr sicher alle kennt. Dort konnte man sehen wie die Pferde alle mit Hand geschnitzt und angemalt werden. ALLE! Es gibt keine Maschinen, die diese echten Pferdchen herstellen.


 Danach sind wir in Europas größten Bärenpark gefahren! Für alle die es nicht wissen, sind Grizzlys meine Lieblingstiere und als wir dort ankamen war da eine Grizzlymama mit vier kleinen Babys. Da hätte ich Stunden bleiben können. Aber es hat GESCHNEIT (!) und es war ziemlich kalt, so um die 2 Grad, ich bin rumgelaufen als würde ich auf Polarexpedition sein, aber so habe ich mich auch wirklich gefühlt. Es hat gestürmt und geschneit und ich hatte Kopfschmerzen, aber irgendwie hat mir das nichts gemacht, weil es so wunderschön war und die Tiere einfach auch wirklich imponierend waren. Vor allem waren das nicht so Zookäfige, das fand ich gut, im Zoo krieg ich immer gleich Mitleid mit den ganzen Tieren. Dann haben wir gefikat, was richtig schön war nach dem „Winterspaziergang“. Also das habe ich ja noch nie erlebt, dass es im Winter schneit. Ich hätte das ja gern fotografiert, aber irgendwie hat man nie die Schneeflocken gesehen.








 Danach sind wir dann ins „Anders Zorn“ Museum gegangen, welches direkt neben seinem ehemaligen Haus liegt. Wir haben uns also viele Bilder angesehen und am Ende noch eine Führung im Haus bekommen. Anders Zorn war ein Künstler.

anders zorns bild

anders zorn
 Genauso wie Carl Larsson, der allerdings bekannter ist, dessen Haus wir am nächsten Tag angesehen haben. Das Haus lag so dermaßen schön. Unglaublich, und in dem Haus selber wäre ich sofort eingezogen, die Führung war auch richtig klasse und man konnte sich deren Familienleben wirklich sehr gut vorstellen. Die Stelle wo das Haus lag ist eine der schönsten, wenn nicht die schönste Stelle die ich in Schweden gesehen habe! Und in Schweden ist die Natur fast überall schön!

sundborn


Ja, und danach haben wir uns auf den Weg nach Hause gemacht. Ein kurzer Stopp in Örebro bei MAX (das schwedische McDonalds oder Burger King) und dann nach Linköping.
Eine unvergessliche Reise, obwohl es die meiste Zeit geregnet/geschneit hat!

In einer Woche bin ich schon wieder zuhause, ich kann nicht fassen wie schnell die Zeit vergeht, aber jetzt heißt es bald Koffer packen und ab zurück nach Deutschland. Das ich Schweden verlassen muss gefällt mir ganz und gar nicht, trotzdem freue ich mich auf Deutschland. Die nächsten Tage werden wahrscheinlich nochmal ein paar Blogeinträge kommen, da sie nochmal geprägt von vielen Eindrücken sein werden. Am Mittwoch ist Nationalfeiertag und am Freitag Schulschluss.
Jetzt sitzen Sara, Kristina und ich am Küchentisch, „mitten in der Nacht“, trinken Tee essen „Bilar“ und „Kanelbullar“ und leisten Kristina etwas Gesellschaft beim Klausuren korrigieren. Ich werde aber glaube ich gleich schlafen gehen. Schule fängt morgen erst um halb eins an und ich habe nur eine halbe Stunde Mentorstid (eine halbe Stunde wo mit den beiden Klassenlehrern der ganze organisatorische Kram besprochen wird). Generell habe ich eigentlich so gut wie keine Schule mehr. Dienstag habe ich nur von 13:50-15:20 Kemi, Mittwoch frei, Donnerstag von 8:10 bis 10:30 Uhr und Freitag ist halt Abschluss (und mein Geburtstag). SOMMERFERIEN! ! 10 WOCHEN! JAWOLL! J
Ganz liebe Grüße an euch, wo auch immer auf der Welt ihr euch befindet! Ich merke ich schreibe hier grade aus Langeweile, deswegen höre ich auf ;-)

Eure Jule

PS: Text ist von Sonntag Nacht. Musste die Bilder noch hochladen. 

Donnerstag, 31. Mai 2012

Oups! Schon?

Hallo hallo,

ich sitze gerade in der Bibliothek und habe nichts zu tun, da habe ich gedacht ich schreibe mal etwas Blog.
Muss auf den Hausmeister warten, weil ich meinen Taschenrechner verloren habe. Hab ich in Deutschland auch schon. Nicht gut!

Heute Nachmittag kommt Farmor und heute Abend renn ich 5km durch Linköping zusammen mit 13.000 anderen Menschen. Das sind immerhin 10% von Linköping. Mal sehen wie das läuft, ich habe nur als Ziel anzukommen, das sollte ja zumachen sein. ;-)

Ja heute Nacht machen sich Jonte und Tim auf den Weg in die USA um Mattias abzuholen. Das ist mir gestern im Bus eingefallen. Das zeigt wohl, dass das Thema Abschied irgendwie doch noch nicht angekommen ist. Ich kapier das nicht, ich weiss, dass ich nach Hause fahre in ein paar Tagen, 10 Tagen um genau zu sein. Aber das ganze ist mehr so ein Fakt. Der ziemlich weit weg scheint. Vielleicht vergleichbar mit, wenn man in zwei Jahren eine riesen Reise gebucht hat, man freut sich, aber es ist noch so weit weg. Ich wiess nicht ob das jemand versteht. Ich denke auch nicht wirklich viel daran nach Hause zu kommen. Das kommt manchmal von selber, dass ich irgendwo sitze und denke "oh das war jetzt meine letzte Klavierstunde in Schweden", "oh, meine letzte Deutschstunde". Heute Abend kommt dann wahrscheinlich "Oh, Tim und Johannes siehst du erst im August wieder". Alles so "Oups!Schon?"- Gedanken :-)

Ja, ich habe jetzt auch jeden Tag verbucht. Morgen geht es nach Dalarna, am Montag Fika mit einer Freundin, am Dienstag "Knytkalas" mit paar Mädels, am Mittwoch ist Nationalfeiertag da koche ich was zusammen mit Hannah und Hanna und wir machen uns einen gemuetlichen Abend, Donnerstag gehe ich mit kristina und evtl Sara ins Kino, Freitag habe ich Geburtstag und es ist Schulschluss, was hier etwas anders ist als in Deutschland, man zieht sich ein schönes Kleid an und dann ist in der Aula irgendwas und nochmal "Knytkalas" mit der Klasse, abends kommen dann meine Eltern, Samstag machen wir irgendwas mit meinen Eltern, entweder wir fahren nach Söderköping oder zum Omberg, ja und am Sonntag heisst es dann "Hejdå Sverige". Dann gehts ueber Hamburg zurueck nach Hause.

Jetzt muss ich noch kurz "Knytkalas" beschreiben. Das heisst, dass jeder irgendwas mitbringt zu essen und dann macht man ein grosses Buffet bei dem sich jeder nehmen kann was er will. Gibt es in Deutschland auch, aber ich finde den Namen Knytkalas so suess. :)

Gestern war ich den ganzen Tag bei Hannah. Das war unglaublich schön, ich werde sie sehr vermissen, genauso wie Hanna. Ich habe nicht viele Freunde hier, aber dafuer richtig gute!


'Ich melde mich bestimmt nochmal! Fuehlt euch alle umarmt!

Stor kram!
Jule

Montag, 28. Mai 2012

LEBE DEN MOMENT

Hej meine lieben!

Draußen scheint die Sonne es ist angenehm warm und alles ist grün und blüht. Hier hat der Sommer nochmal eine andere Bedeutung für die Menschen und ich nehme ihn auch ganz anders auf als in Deutschland. Nach dieser langen Winterzeit ruft der Sommer einfach andere Gefühle hervor.
Donnerstag war ich das erstemal baden. Bin erst gelaufen und danach ab ins Wasser, das war richtig schön erfrischend! Am Freitag war ich nach der Schule nochmal baden (sagt man baden?). Wir waren auf jeden Fall an einer Badestelle und lagen etwas in der Sonne und sind auch kurz im Wasser gewesen. Die Badestellen sind hier einfach wunderschön.

Vorgestern war ich dann beim „Abiturientbal“. Hier gibt es richtig viele Traditionen für die Abschlussklassen und eine davon ist, dass alle Ball tanzen. Auf dem tanz selber war ich nicht, weil mir das zu teuer war, aber nachher war ich mit meiner Mutti in Linköpings Trädgårsföreningen, das ist ein Park. Da kommen dann alle Abiturienten in schönen Autos an. Der PartnER muss das regeln. (Meine Schwester ist damals mit einem Tandem gefahren J) Auf jeden Fall haben wir beiden Frauen dann Autos geguckt und natürlich Ballkleider. Im Park picknicken dann alle und danach tanzen sie noch in die Stadt. Da gibt es auf den Straßen unterschiedliche Sachen: Auf einer Straße gehen alle am Bürgersteigrand mit einem Fuß auf dem Bürgersteig und einem auf der Straße in einer langen Schlange (Karavane oder wie das heißt. Also wie bei „Die Karavane zieht weiter …“ :D ) Auf einer anderen Straße wird dann wieder Walzer getanzt und auf dem Stora Torget noch ein eigener Tanz und dann habe ich nicht mehr geguckt. Hier ein paar Fotos.







Am Abend haben wir dann den Eurovisionsongcontest geguckt. Ja J Und Schweden hat gewonnen!!!! Loreen mit „Euphoria“!!! Alle haben sich riesig gefreut und waren stolz, dass Schweden endlich mal wieder was gewonnen hat. Nächstes Jahr wird der ESC dann wohl in Stockholm im Globen stattfinden! Das Foto habe ich um 1 Uhr nachts gemacht.

So und damit sind wir bei gestern. Ich bin den ganzen Tag vor Aufregung fast gestorben. Ich bin selten so dermaßen aufgeregt gewesen. Um 3 Uhr hatte ich ein Klavierkonzert auf einem kleinen Schloss außerhalb von Linköping. Leute, war ich aufgeregt. Das war nicht so ein Musikschulkonzert, wo zwanzig Eltern sitzen und kleine Kinder zuerst spielen und dann die größeren, sondern ein Konzert, wo wirklich nur richtig gute gespielt haben und ich habe mich auf jeden Fall nicht so gefühlt als würde ich da reinpassen. Dann saßen da auch noch Leute die aufgenommen haben und so eine chinesische Familie, die mir echt ein bisschen Angst gemacht haben mit ihren Kameras und Aufnahmegeräten, deren Kind hat mich auch sehr nervös gemacht, die konnte irgendwie alles. Aber naja, ich habe das alles auf jeden Fall gemeistert, nicht wirklich perfekt, wegen der Nervosität aber gut und das reicht ja. Und da bin ich richtig stolz drauf, dass ich das durchgezogen habe, weil ich wirklich oft ueberlegt habe, dass nicht zu machen! Hier sind ein paar Fotos von dem Schloss, das war nämlich wirklich schön dort. Eigentlich wollte ich noch das Video vom Konzert hochladen, aber da tritt dauernd ein Fehler auf.

Ja, zum Titel muss ich glaube ich nicht viel sagen. Ich lebe zurzeit komplett nach diesem Motto. Ich genieße meine Zeit hier in vollen Zügen und lebe auch nicht aufs Ende hin. Ich lebe so als würde ich hier weiter leben. Trotzdem versuch ich den Gedanken, dass ich in zwei Wochen auf dem Weg nach Hause bin einigermaßen realistisch zu formen, manchmal trifft es mich wie ein Blitz in den Bauch, wenn ich zum Beispiel im Bus sitze und daran denke, dass ich ja bald nicht mehr täglich die 14 in die Stadt nehmen werde und die gewohnte Strecke fahre. Mal sehen wie das ganze wird. Immer schön locker kommen lassen, würde mein Papa sagen.

Morgen habe ich noch eine Schwedischprüfung, wo wir über das Buch was wir gelesen haben („En komikers uppväxt“ Die „Kindheit“ eines Komikers) schreiben muessen und einen Tag vor Schulschluss haben wir noch einen Chemievortrag, wo wir unsere selbstgebastelte Batterie vorstellen müssen. Das ist eine ganz lustige Sache. Wir dürfen da nachmittags im Labor rumbasteln und mit allen möglichen Sachen experimentieren. Ich finde das hier in Schweden richtig  gut. Hier ist es nicht so, dass wenn die Schule aus ist alle nach Hause gehen. Die Schule ist bis halb sieben auf und jeder kann kommen und gehen wie er will. Für alle gibt es zugängliche Computer, Internet und Drucker, im Labor darf man auch sein, soweit man die Erlaubnis des Lehrers hat und das alles wird auch von den Schülern genutzt. Ich muss selbst sagen, dass ich in der Schule oder der Bibliothek viel besser lernen kann als zuhause, weil man einfach nicht so leicht abgelenkt wird. Das werde ich auf jeden Fall sehr vermissen in Deutschland.  Generell mag ich Schule in Schweden mehr als in Deutschland. Auch meine Lehrer sind alle unglaublich lieb, wenn man hier etwas nicht versteht, dann kann man zum Lehrer gehen und der erklärt einem das so lange bis man es versteht. Meine Mathelehrerin hat mir eine halbe Stunde ein Thema erklärt (während der Stunde). Sowas lässt das deutsche Schulsystem nicht zu...
Donnerstag ist 5km "Blodomloppet" angesagt und am Freitag fahre ich dann nach Dalarna mit Sara, meiner Farmor und meiner Mutti. Das wird bestimmt super, auch wenn das Wetter wahrscheinlich nicht so bleibt. Sara ist endlich wieder von Südamerika zurück! Meine große Schwester J

So, jetzt mache ich hier mal Schluss. Grattis, wenn jemand bis zum Ende durchgelesen hat! Ich hoffe euch allen geht es gut! Wir sehen uns in zwei Wochen!
Eure Jule