Donnerstag, 19. April 2012

kuula mis vaikusesse jäi.

-höre was in der stille geblieben ist-
Hej allihopa,
ich wollte ja noch von meinem Trip nach Tallinn erzählen. Also lege ich mal los.
Ich bin ungelogen mit einem Propellerflugzeug und insgesamt 9 anderen Personen (die Crew mit einberechnet) nach Tallinn geflogen. Das war ein sehr leeres Flugzeug, aber ich fand es irgendwie lustig. July wieder zu sehen war richtig schön! Die nächsten Tage sind wir dann in die Schule gegangen. Estnische Schule ist nochmal anders. Dort gibt es auch in den meisten Teilen Internet und die Schüler sitzen auch bei den meisten Lehrern mit Computer/iPad im Unterricht, aber trotzdem herrscht ein bisschen mehr Disziplin im Unterricht als in Schweden. Die Klassen sind noch etwas kleiner, die Locker größer. In Estland hat man Hausschuhe in der Schule, was ich irgendwie gut finde. In der Schule waren wir unteranderem auch im Spanischunterricht. Ich war ziemlich erschrocken davon, dass ich so ziemlich alles vergessen habe. Alles! Ich bete nur, dass ich in Deutschland kein Spanisch nehmen muss.
Donnerstag sind wir noch zum Fernseherturm von Tallinn gefahren. Der steht mitten in der Pampa, aber ich fand es ganz intressant. Unten gab es erst eine Art Museum über die Geschichte Estlands. Estland gehörte bis August 1991 noch zu Russland und die Bilder, Texte und Filme im Museum haben über die Revolution informiert. Am erstaunlichsten fand ich, dass 1989 ungefähr 2 Millionen Menschen von Tallinn ueber Riga bis nach Vilnius eine Menschenkette gebildet haben um ihr Land zu verteidigen und für die Unabhängigkeit zu kämpfen. Guckt euch mal auf einer Karte an wie lang das ist.Heute leben in Estland immer noch ziemlich viele Russen. Als wir in einem Einkaufscentrum waren hatte eine alte russische Dame Probleme mit ihrer Karte und sie hat kein estnisch verstanden sodass die Verkäuferinnen mit ihrem Russisch probieren mussten ihr das zu erklären. In Estland lernen alle Esten ab der 6. Klasse russisch. Mannoman wie informativ mein Blogeintrag wird, aber ihr sollt ja alle schön was lernen.
Ja, am Freitag waren wir auf dem Geburtstag von Julys kleinen Cousin, der wurde zwei Jahre alt, ansonsten haben wir noch bis in die Nacht gelabert und am Samstag dann erstmal lange geschlafen bevor wir in die Stadt gefahren sind um ein bisschen zu shoppen und in die Altstadt zu gehen.
Tallin ist eine Hansestadt und hiess frueher Reval. Die Altstadt ist anders als in Stockholm, aber auch ziemlich schön. Sollte man auf jeden Fall hingehen, wenn man in Tallinn ist. Wir haben uns in ein kleines Café gesetzt und gefikat. Ich weiss leider nicht ob es dafuer ein estnisches Wort gibt, aber ihr seid mit dem Wort ja mittlerweile sehr bekannt, wenn ihr meine Blog regelmässig lest.

Abends haben wir uns dann mit Freunden von july getroffen und sind bowlen gegangen. Diesmal war es leider wieder wie vorher. Nicht so ein Erfolgserlebnis, aber immerhin nicht verloren ;-)
Am Sonntag waren July und ich eigentlich nur spazieren. Am Meer und am Strand entlang. Es war ziemlich schönes Wetter und ich muss sagen Estland ist wirklich richtig schön.


Am Montag morgen ging es dann wieder nach Hause, diesmal mit ein paar mehr Personen an Board, und am Dienstag fing für mich die Schule auch schon an.
Ich muss aber auch noch kurz darüber schreiben was für ein schönes Gefühl es war wieder nach Hause nach Linköping zu kommen. Ich habe es in den 6 Tagen wirklich vermisst Schwedisch zu sprechen und bei meiner Familie zu sein. Auch, wenn Linköping jetzt nicht meine Lieblingsstadt ist, es ist so ein schönes Gefühl sich auszukennen, immer mal wieder bekannte Gesichter auf der Straße zu sehen und die Sprache die alle um dich rum sprechen zu verstehen. Mittlerweile merke ich, dass ich auch die ganze Zeit auf schwedisch denke. Generell fühlt es sich auch nicht wirklich richtig an Deutsch zu sprechen. Ich suche oft nach Wörtern und verwechsle Redewendungen oder bestimmte Ausdrücke. Rechtschreibung ist bei mir total verloren gegangen. Gut, dass ich die Blogeinträge immer bei Word schreibe und das mir alles verbessert!(Diesen Blogeintrag habe ich beim schwedischen Word geschrieben, aber ich habe mir Mühe gegeben).
Ja, jetzt ist auch nicht mehr viel Zeit übrig bis ich wieder nach Hause komme. Solänger ich hier bin desto komischer und absurd wird dieser Gedanke, dass ich bald wieder in Deutschland leben werde. Ich kann nicht sagen, dass ich nicht nach Deutschland zurück will, weil ich möchte meine Freunde wieder sehen und meine Familie, aber insgesamt muss ich auch sagen, dass ich mein schwedisches Leben liebe. Ich möchte hier nicht weg. Jetzt habe ich mir hier alles aufgebaut und alles läuft super und dann soll ich in ungefähr 50 Tagen wieder nach Deutschland. Das ist so, keine Ahnung, irgendwie bekomme ich das in meinem Kopf nicht richtig klar, aber vielleicht ist das auch gut so. Ich bin ja noch hier und werde das auch sein die nächsten Wochen. Am besten ist es wohl, wenn man es ausblendet so gut wie möglich und einfach den Moment lebt.
In dem Sinne, versteht mich jetzt nicht falsch ich vermisse euch und freue mich euch in Deustchland alle wieder zu sehen, aber das ganze hat einfach zwei Seiten. So wie ich Deutschland im August verlassen habe werde ich auch Schweden verlassen nur mit dem Unterschied, dass ich so wie ich hier lebe nie wieder leben werde. Ich werde Schweden unglaublich vermissen!
So, jetzt kommt am Wochenende die liebe Luisa aus Uppsala zu mir. Wir werden unteranderem ins Flygvapenmuseum hier in Linköping gehen. Davon werde ich euch dann auch berichten.
Stor kram!
Eure Jule

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