Donnerstag, 31. Mai 2012

Oups! Schon?

Hallo hallo,

ich sitze gerade in der Bibliothek und habe nichts zu tun, da habe ich gedacht ich schreibe mal etwas Blog.
Muss auf den Hausmeister warten, weil ich meinen Taschenrechner verloren habe. Hab ich in Deutschland auch schon. Nicht gut!

Heute Nachmittag kommt Farmor und heute Abend renn ich 5km durch Linköping zusammen mit 13.000 anderen Menschen. Das sind immerhin 10% von Linköping. Mal sehen wie das läuft, ich habe nur als Ziel anzukommen, das sollte ja zumachen sein. ;-)

Ja heute Nacht machen sich Jonte und Tim auf den Weg in die USA um Mattias abzuholen. Das ist mir gestern im Bus eingefallen. Das zeigt wohl, dass das Thema Abschied irgendwie doch noch nicht angekommen ist. Ich kapier das nicht, ich weiss, dass ich nach Hause fahre in ein paar Tagen, 10 Tagen um genau zu sein. Aber das ganze ist mehr so ein Fakt. Der ziemlich weit weg scheint. Vielleicht vergleichbar mit, wenn man in zwei Jahren eine riesen Reise gebucht hat, man freut sich, aber es ist noch so weit weg. Ich wiess nicht ob das jemand versteht. Ich denke auch nicht wirklich viel daran nach Hause zu kommen. Das kommt manchmal von selber, dass ich irgendwo sitze und denke "oh das war jetzt meine letzte Klavierstunde in Schweden", "oh, meine letzte Deutschstunde". Heute Abend kommt dann wahrscheinlich "Oh, Tim und Johannes siehst du erst im August wieder". Alles so "Oups!Schon?"- Gedanken :-)

Ja, ich habe jetzt auch jeden Tag verbucht. Morgen geht es nach Dalarna, am Montag Fika mit einer Freundin, am Dienstag "Knytkalas" mit paar Mädels, am Mittwoch ist Nationalfeiertag da koche ich was zusammen mit Hannah und Hanna und wir machen uns einen gemuetlichen Abend, Donnerstag gehe ich mit kristina und evtl Sara ins Kino, Freitag habe ich Geburtstag und es ist Schulschluss, was hier etwas anders ist als in Deutschland, man zieht sich ein schönes Kleid an und dann ist in der Aula irgendwas und nochmal "Knytkalas" mit der Klasse, abends kommen dann meine Eltern, Samstag machen wir irgendwas mit meinen Eltern, entweder wir fahren nach Söderköping oder zum Omberg, ja und am Sonntag heisst es dann "Hejdå Sverige". Dann gehts ueber Hamburg zurueck nach Hause.

Jetzt muss ich noch kurz "Knytkalas" beschreiben. Das heisst, dass jeder irgendwas mitbringt zu essen und dann macht man ein grosses Buffet bei dem sich jeder nehmen kann was er will. Gibt es in Deutschland auch, aber ich finde den Namen Knytkalas so suess. :)

Gestern war ich den ganzen Tag bei Hannah. Das war unglaublich schön, ich werde sie sehr vermissen, genauso wie Hanna. Ich habe nicht viele Freunde hier, aber dafuer richtig gute!


'Ich melde mich bestimmt nochmal! Fuehlt euch alle umarmt!

Stor kram!
Jule

Montag, 28. Mai 2012

LEBE DEN MOMENT

Hej meine lieben!

Draußen scheint die Sonne es ist angenehm warm und alles ist grün und blüht. Hier hat der Sommer nochmal eine andere Bedeutung für die Menschen und ich nehme ihn auch ganz anders auf als in Deutschland. Nach dieser langen Winterzeit ruft der Sommer einfach andere Gefühle hervor.
Donnerstag war ich das erstemal baden. Bin erst gelaufen und danach ab ins Wasser, das war richtig schön erfrischend! Am Freitag war ich nach der Schule nochmal baden (sagt man baden?). Wir waren auf jeden Fall an einer Badestelle und lagen etwas in der Sonne und sind auch kurz im Wasser gewesen. Die Badestellen sind hier einfach wunderschön.

Vorgestern war ich dann beim „Abiturientbal“. Hier gibt es richtig viele Traditionen für die Abschlussklassen und eine davon ist, dass alle Ball tanzen. Auf dem tanz selber war ich nicht, weil mir das zu teuer war, aber nachher war ich mit meiner Mutti in Linköpings Trädgårsföreningen, das ist ein Park. Da kommen dann alle Abiturienten in schönen Autos an. Der PartnER muss das regeln. (Meine Schwester ist damals mit einem Tandem gefahren J) Auf jeden Fall haben wir beiden Frauen dann Autos geguckt und natürlich Ballkleider. Im Park picknicken dann alle und danach tanzen sie noch in die Stadt. Da gibt es auf den Straßen unterschiedliche Sachen: Auf einer Straße gehen alle am Bürgersteigrand mit einem Fuß auf dem Bürgersteig und einem auf der Straße in einer langen Schlange (Karavane oder wie das heißt. Also wie bei „Die Karavane zieht weiter …“ :D ) Auf einer anderen Straße wird dann wieder Walzer getanzt und auf dem Stora Torget noch ein eigener Tanz und dann habe ich nicht mehr geguckt. Hier ein paar Fotos.







Am Abend haben wir dann den Eurovisionsongcontest geguckt. Ja J Und Schweden hat gewonnen!!!! Loreen mit „Euphoria“!!! Alle haben sich riesig gefreut und waren stolz, dass Schweden endlich mal wieder was gewonnen hat. Nächstes Jahr wird der ESC dann wohl in Stockholm im Globen stattfinden! Das Foto habe ich um 1 Uhr nachts gemacht.

So und damit sind wir bei gestern. Ich bin den ganzen Tag vor Aufregung fast gestorben. Ich bin selten so dermaßen aufgeregt gewesen. Um 3 Uhr hatte ich ein Klavierkonzert auf einem kleinen Schloss außerhalb von Linköping. Leute, war ich aufgeregt. Das war nicht so ein Musikschulkonzert, wo zwanzig Eltern sitzen und kleine Kinder zuerst spielen und dann die größeren, sondern ein Konzert, wo wirklich nur richtig gute gespielt haben und ich habe mich auf jeden Fall nicht so gefühlt als würde ich da reinpassen. Dann saßen da auch noch Leute die aufgenommen haben und so eine chinesische Familie, die mir echt ein bisschen Angst gemacht haben mit ihren Kameras und Aufnahmegeräten, deren Kind hat mich auch sehr nervös gemacht, die konnte irgendwie alles. Aber naja, ich habe das alles auf jeden Fall gemeistert, nicht wirklich perfekt, wegen der Nervosität aber gut und das reicht ja. Und da bin ich richtig stolz drauf, dass ich das durchgezogen habe, weil ich wirklich oft ueberlegt habe, dass nicht zu machen! Hier sind ein paar Fotos von dem Schloss, das war nämlich wirklich schön dort. Eigentlich wollte ich noch das Video vom Konzert hochladen, aber da tritt dauernd ein Fehler auf.

Ja, zum Titel muss ich glaube ich nicht viel sagen. Ich lebe zurzeit komplett nach diesem Motto. Ich genieße meine Zeit hier in vollen Zügen und lebe auch nicht aufs Ende hin. Ich lebe so als würde ich hier weiter leben. Trotzdem versuch ich den Gedanken, dass ich in zwei Wochen auf dem Weg nach Hause bin einigermaßen realistisch zu formen, manchmal trifft es mich wie ein Blitz in den Bauch, wenn ich zum Beispiel im Bus sitze und daran denke, dass ich ja bald nicht mehr täglich die 14 in die Stadt nehmen werde und die gewohnte Strecke fahre. Mal sehen wie das ganze wird. Immer schön locker kommen lassen, würde mein Papa sagen.

Morgen habe ich noch eine Schwedischprüfung, wo wir über das Buch was wir gelesen haben („En komikers uppväxt“ Die „Kindheit“ eines Komikers) schreiben muessen und einen Tag vor Schulschluss haben wir noch einen Chemievortrag, wo wir unsere selbstgebastelte Batterie vorstellen müssen. Das ist eine ganz lustige Sache. Wir dürfen da nachmittags im Labor rumbasteln und mit allen möglichen Sachen experimentieren. Ich finde das hier in Schweden richtig  gut. Hier ist es nicht so, dass wenn die Schule aus ist alle nach Hause gehen. Die Schule ist bis halb sieben auf und jeder kann kommen und gehen wie er will. Für alle gibt es zugängliche Computer, Internet und Drucker, im Labor darf man auch sein, soweit man die Erlaubnis des Lehrers hat und das alles wird auch von den Schülern genutzt. Ich muss selbst sagen, dass ich in der Schule oder der Bibliothek viel besser lernen kann als zuhause, weil man einfach nicht so leicht abgelenkt wird. Das werde ich auf jeden Fall sehr vermissen in Deutschland.  Generell mag ich Schule in Schweden mehr als in Deutschland. Auch meine Lehrer sind alle unglaublich lieb, wenn man hier etwas nicht versteht, dann kann man zum Lehrer gehen und der erklärt einem das so lange bis man es versteht. Meine Mathelehrerin hat mir eine halbe Stunde ein Thema erklärt (während der Stunde). Sowas lässt das deutsche Schulsystem nicht zu...
Donnerstag ist 5km "Blodomloppet" angesagt und am Freitag fahre ich dann nach Dalarna mit Sara, meiner Farmor und meiner Mutti. Das wird bestimmt super, auch wenn das Wetter wahrscheinlich nicht so bleibt. Sara ist endlich wieder von Südamerika zurück! Meine große Schwester J

So, jetzt mache ich hier mal Schluss. Grattis, wenn jemand bis zum Ende durchgelesen hat! Ich hoffe euch allen geht es gut! Wir sehen uns in zwei Wochen!
Eure Jule

Sonntag, 20. Mai 2012

East Coast, Friends & Life

Hej allihopa,

also, ich habe wieder einiges zu erzählen. Eigentlich habe ich unglaublich viel zu erzählen, aber mal sehen wieviel ich schreiben werde. Erstmal von Mittwoch und Donnerstag. Da bin ich mit Hanna zusammen zu deren Sommarstuga nach Loftahammar an die Küste gefahren. Der Weg dahin war sehr schwedisch könnte man sagen. Autofahren in Deutschland und in Schweden ist ein bissen unterschiedlich in der Hinsicht, dass man hier fünf Minuten Auto fährt und sich wirklich wie "in the middle of nowhere" fühlt. Dann gibt es natürlich auch keine Autobahnen, sondern größtenteils Landstraßen und deswegen wird auch nicht so schnell gefahren. Ein anderer Punkt sind die Wildtiere wie Wildhasen, Rehe, Hirsche, Elche, Wildschweine etc. Die gibt es massenhaft in Schweden und sind nicht ganz ungefährlich. Vorallem wegen Elchen auf den Straßen sterben viele Menschen bei Autounfällen. Wir mussten also die ganze Zeit ausschau nach Wildtieren halten, wir sind nämlcih bei Dämmerung gefahren, da ist die Gefahr noch größer. Wir haben vorallem Wildhasen gesehen und bis auf einen Leben die auch noch im Wald. Ja...

In der Sommarstuga angekommen haben wir es uns gemütlich gemacht, gefikat und ferngesehen. So eine Sommarstuga ist schon etwas schönes finde ich. Da kann man einfach mal spontan "in den Urlaub fahren" und abschalten. Wer einmal in Schweden war, weiß warum man zum Urlaub fahren in Schweden nicht ins Ausland fahren muss. Im Prinzip wohnt man im Urlaub, weil überall Wälder und Seen sind. Auch auf dem Weg zur Sommarstuga war es manchmal richt verzaubernd diese Seen direkt am Wald, wo der Nebel über den Seen oder Feldern liegt und der Himmel noch leicht rosa schimmert. Diese schöne Natur werde ich in Deutschland sehr vermissen, dafür habe ich dann endlcih wieder Großstadt um mich. Alles kann man eben nicht haben ;-)Morgens haben wir Scones und Tee gefrühstückt. Ich liebe Scones! Danach haben wir dann einen laaaangen Spaziergang gemacht, bevor wir wieder nach Hause gefahren sind. Auch zum Meer! Macht euch da selbst einen Eindruck.






Was ich dann Freitag und Samstag gemacht habe weiß ich gar nicht richtig. Also Freitag habe ich glaube ich nichts gemacht, zumindest nichts effektives und samstag habe ich beim backen geholfen und wir sind 10km gelaufen. Da war ich ganz schön stolz drauf das gemacht zu haben. Mal sehen wie sportlich aktiv ich in Deutschland bleiben werde.

Heute war dann Johannes Konfirmation. Da kam nochmal viel Familie und das hieß dann letztendlich auch, dass ich die meisten erstmal das letzte Mal unter meinem Austauschjahr gesehen habe. Tims Familie ist ja größtenteils deutsch, deswegen konnte ich etwas deutsch sprechen. Mich verwundert das immer wieder wie unsicher man sich in seiner Muttersprache fühlen kann. Es ist nicht so, dass ich es nicht kann, aber es ist total komisch! Da schleichen sich ein paar manche Wörter wie bara (nur), typ (wie das englische "like") und vorallem das ah instelle von ja ein.

Aber jetzt nochmal zur Familie. Ich habe wirklich alle unglaublich in mein Herz geschlossen und irgendwie fühl ich mich wirklich als Teil der Familie. Jetzt haben mir manche gesagt, dass es ja erstaunlich ist wie ich in die Familie reingekommen bin, aber dazu muss ich sagen, dass es mir auch wirklich leicht gemacht wurde und dafür bin ich unglaublich dankbar. Es tut wirklich weh im Bäuchlein zu wissen, dass ich diese Stelle bald verlassen werde auch wenn ich mich auf Deutschland freue. Wie oft wurde mir gesagt "diese 10 Monate gehen schnell vorbei". 10 Monate klingt lang, ist aber leider so unheimlich kurz.

Auf meine Freunde in Deutschland freue ich mich riesig! Das muss ich kurz schreiben. Zum Thema Freunde wollte ich auch noch etwas schreiben. Das ist was, womit ich echt gekämpft hab. Nachdem Hannah die Schule gewechselt hat war das wirklich schwer in der Klasse, ich habe oft überlegt, ob ich wechseln soll oder nicht, weil ich mich einfach nicht wirklich wohl gefühlt habe. Am Ende bin ich aber in der Klasse geblieben und habe auch noch ein paar Freunde gefunden. Die meisten Freunde habe ich aber außerhalb der Klasse. Einmal Hanna, die in meine Parallelklasse geht und mit deren Familie meine Familie befreundet ist und Hannah, die vorher in meine Klasse gegangen ist. Das sin wohl meine besten Freunde hier. Dann habe ich außerdem noch eine Menge liebe Leute in der Kirche und wie gesagt zwei drei in meiner Klasse. In Deutschland habe ich relativ viele Freunde, vorallem auch richtig gute, hier in Schweden habe ich das wirklich schätzen gelernt! Bzw. mir ist erstens bewusst geworden wie wichtig es ist gute Freunde zu haben, zweitens, dass das nicht selbstverständlich ist, und drittens, dass Freundschaften wachsen je mehr und je länger man etwas miteinander macht. Ich weiß jetzt wie es ist, wenn man wirklich komplett OHNE Freunde ist und aber auch, dass es nicht unmöglich für mich ist welche zu finden. Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass ich hier in Schweden einige Freundschaften gefunden habe, die weiterwachsen, auch wenn ich in Deutschland bin. (Dieser Satz wirkt etwas komisch, ich hoffe ihr wisst was ich meine).
Hannah und ich :)

Hanna und ich auf Jontes Konfirmation


So und jetzt gehe ich schlafen. Morgen habe ich so gut wie schulfrei, davon abgesehen, dass ich und der andere Austauschschüler unsr wöchentliches Fika mit einer Lehrerin haben. Also fahre ich morgen für Fika in die Schule um dann um halb vier mit meiner Mamma und meiner AreaRep nochmal zu fikan. Fika Fika Fika... Selbst die Amerikaner hier in Schweden schreiben, dass sie wohl die ersten sind, die zugenommen haben, NACHDEM sie die USA verlassen haben. "Can´t resist to all the fika times <3 " ... geht nicht nur den Amis so, aber ich versuch es noch so gut es geht mit joggen auszugleichen. Wenn ihr nach Schwedne kommt werdet ihr verstehen warum man zu Fika nicht nein sagen kann. Außerdem gibt es ja zweimal am tag warmes Essen und Fleisch. Ich werde mit dem deutschen Abendbrot dann auf Zwangsdiät gehen und in der Schule gibt es auch kein Essen. Das wird hart :D

Oke, jetzt geh ich aber schlafen.
GOD NATT!

Eure Jule



Dienstag, 15. Mai 2012

Karlstad !

Hej meine Lieben,

während Düsseldorf grade auf dem Weg in die Bundesliga ist setze ich mich hin und schreibe noch schnell etwas über mein Wochenende. Hab morgen ja erst um 9:45 Uhr Schule (und auch nur bis 11:15), da kann ich ein bisschen länger schlafen.

Also, am Wochenende war ich bei Mareike in Karlstad. Karlstad ist eine kleine süße Stadt in Värmland und liegt am größten See Schwedens, dem Vänern. Könnt ihr euch ja mal auf einer Karte angucken.
Mareike und ich sind mit dem Fahrrad zum Vänern gefahren, aber weil es ziemlich kalt und windig war sind wir dann schnell wieder zurück. Trotzdem haben wir ein paar Fotos gemacht.

Generell waren wir das Wochenende meistens in der Stadt shoppen. Auch, wenn wir beide etwas knapp bei Kasse waren, hat es trotzdem Spaß gemacht alles mögliche anzuprobieren. Am Ende habe ich dann ein Kleid und einen Pulli gekauft. Ich fand es auf jeden Fall schön, mal wieder shoppen gewesen zu sein, weil mein Geld gebe ich hier gefühlt nur für Porto und Essen und trinken aus, was einfach beides unglaublich teuer ist, wenn man es umrechnet. Aber ich habe mich langsam dran gewöhnt.
Ja, zum Essen, ich esse hier irgendwie den ganzen Tag habe ich manchmal das Gefühl, es ist wirklich unglaublich wie viel Schweden essen. In Karlstad stand übrigens in der Zeitung, dass die Schweden mit am meisten Süßes essen und trotzdem auch mit am gesündesten leben. Das kann man natürlich jetzt unterschiedlich deuten...
Am Sonntag hatten wir richtig Lust auf McDonalds, also haben wir uns da was gekauft und sind dann ans Wasser und wollten dann da essen. Allerdings gab es da ziemlich viele Vögel. Jeder der mich gut kennt weiß, warum wir da nicht bleiben konnten... diese Vögel haben uns da echt ein bisschen attackiert, die kamen von allen Seiten an, nachdem wir dann dreimal vor den Vögeln geflohen sind, sind wir in die Stadt und haben gehend gegessen.
In Karlstad war an dem Wochenende relativ viel los, weil da eine Art kleines Festival war auf dem unteranderem einer gesungen hat, der auch beim Melodifestival dabei war. David Lindmark mit "Shout it out".


Ansonsten haben wir noch Gesichtsmasken gemacht und Filme geguckt. Tut mir Leid, dass ich nicht noch mehr schreibe, ich bin hundemüde. Das Fotohochladen ist hier immer eine Qual für mich, weil das Internet sooooo langsam ist. Ich poste das hier jetzt einfach mal, weil ich es sonst eh vergesse.
Wie ihr hört mir geht es gut und ich will mich mal bei allen entschuldigen dafür, dass ich mich so wenig melde, aber bald sehen wir uns ja wieder ganz oft!
Danke, Mareike, dass ich das Wochenende bei dir in Karlstad sein durfte, du wirst mir unglaublich fehlen, meine Schweizerin! Chuchichäschli!

So, morgen fahre ich mit einer Freundin zu deren Sommarstuga. Das heißt ich melde mich sehr bald, mit hoffentlich viel Geduld zum Fotos hochladen. :)

Macht´s gut und schöne Ferientage.

Jule

Donnerstag, 10. Mai 2012

Spring über deinen inneren Schweinehund!

Hej allihopa,

ich habe gedacht ich melde mich nochmal, bevor ich das Wochenende in Karlstad verbringe.
30 Tage bis ich Linköping verlasse. Langsam neigt sich alles dem Ende zu und langsam bereite ich mich auch innerlich darauf vor, nicht irgendwie bewusst, das macht mein Hirn irgendwie von selber. Vielleicht auch, weil meine restliche Zeit jetzt einfach total zugebucht ist mit Sachen, sodass ich immer öfters sagen muss, dass ich bestimmt Sachen einfach nicht mehr machen kann, wie zum Beispiel nochmal nach Stockholm. Das werde ich dann im August mit meiner Familie machen. Im Prinzip ist es ein bisschen wie in Deutschland vor einem Jahr. Ungewissheit und Abschied. Als ich hergekommen bin war der Abschied nichtganz so schwer, aber die Ungewissheit gross, jetzt ist die Ungewissheit nicht ganz so gross, dafuer wird der Abschied aber einfach ziemlich schwer.
Gleichzeitig stell ich mir aber auch so oft vor wie schön das einfach wird alle meine Freunde, meine Geschwister, meine Eltern und meine Familie wieder in den Arm nehmen zu können. Also nicht so einfach diese zwei unterschiedlichen Gefuehle von Freunde und Abschiedsschmerz unter eine Haut zu haben. Da ueberwiegt mal das eine dann das andere. Sowas verstehen vielleicht nur Leute, die einmal in dieser Situation waren.

Generell geht es mir hier unheimlich gut, ich kann hier wirklich sagen, dass ich jetzt die "Time of my life" habe, von der ja immer jeder Austauschschueler geredet hat. Das fing bei mir gegen März an und hat bis dahin angehalten. Mir ging es davor nicht schlecht, mir ging es sogar sehr gut, aber jetzt ist es einfach noch besser, ich weiss nicht wie ich das beschreiben soll. Ich fuehle mich jetzt komplett integriert. Jetzt mag mancher denken, dass das ja ganz schön lange gedauert hat, deswegen setze ich mal den schwerpunkt auf das "komplett". Ich habe mich relativ schnell integriert gfuehlt, aber bis man sich in der Stadt, der Schule, und bei der Familie und vorallem den Freunden so richtig wohl fuehlt, sodass man fast sagen kann "okay hier könnte/will ich leben" vergeht glaube ich eine Zeit und bei manchen mag der Zeitpunkt auch nicht eintreten. Ich wuerde sagen ich habe einfach zwei leben. Ein deutsches und ein schwedisches. Jetzt lebe ich mein schwedisches und vermisse manchmal das deutsche, in Deutschland lebe ich mein deutsches udn werde wohl das schwedische vermissen. Wie gut, dass Schweden nicht so weit entfernt von Deutschland ist!:-)

Fuer Leute, die hier lesen und nicht wissen, ob sie ein ganzes oder halbes Jahr gehen sollen. Geht ein ganzes, soweit es möglich ist. Ihr werdet zwar eventuell an den Punkt kommen an dem ihr euch denkt "ein halbes Jahr hätte es auch getan", aber wenn ihr dann einen Monate vor der Rueckkehr seit werdet ihr es wohl nicht bereuen ein ganzes Jahr gegenagen zu sein.

So laber laber laber. Ich wollte euch noch von paar schwedischen Sachen erzählen. Diesmal ueber schwedische Wörter.

Tack! Das heisst Danke und manchmal auch bitte. Fakt ist, dass Schweden sich sooft es geht bedanken. Fuer ziemlich alles. Auch nach dem Unterricht bedankt man sich beim Lehrer und der Lehrer bei der Klasse mit "Tack för idag" (Danke fuer heute). Wenn man etwas kauft, dann kann es vorkommen, dass man bestimmt fuenf mal das Wort Tack anwendet!

Lagom! Das Wort gibt es nicht im deutschen. Lagom bedeutet so viel wie "genau richtig". EIn Beispiel: Mein Klavierlehrer sagt ich soll an einer Stelle etwas lauter spielen. Dann frage ich "wie laut?" und er sagt dann "lagom laut", also genau richtig laut. Ich hoffe ihr versteht einigermassen, was ich meine, wenn nicht könnt ihr gerne fragen und ich versuche nochmal zu erklären.

Fika ist eine Zwischenmahlzeit. Beziehungsweise Zwischenmahlzeit heisst Mellis, Fika ist mehr sowas wie Kaffee trinken. Also man trinkt Kaffee oder Tee und isst eine Kleinigkeit dazu. Kuchen, Muffin oder sowas. Fika ist sowhol Nomen als auch Verb. Jag fikar efter skolan. Ich gehe nach der Schule Kaffee trinken. Ganz ehrlich auf deutsch hört sich das ein bisschen dumm an zu sagen, dass man Kaffee trinken geht, aber hier vergeht kein Tag ohne das Wort Fika.

So, ich bin jetzt auf dem Weg nach Karlstad zur Mareike. Vorhin habe ich noch schnell meine Deutscharbeit geschrieben. Der schriftliche Teil war ganz lustig. Es gab paar Personen zur auswahl und dann musste man aus der Sicht einer dieser Personen einen Tagebucheintrag schreiben. Ich hab aus der Sicht von Pippi Langstrumpf geschrieben. Das war übrigens das erste Buch was ich selber gelesen habe. :-)
Die englisch Prüfungen habe ich auch alle hinter mir. Das war richtig stressig, aber ist ja jetzt vorbei. Bis auf die Hörverstehenaufgaben ist auch alles gut gelaufen. Vorallem die mündliche Prüfung habe ich ganz gut gemeistert finde ich. Da hatte ich ganz schön Schiss vor.

Ansonsten ist jetzt hier alles grün und am blühen. Was unglaublich schön ist!:-) Ich habe mich selten so darüber gefreut! Ich habe auch noch zwei Fotos hochgeladen. Mal sehen wo die auftauchen. Warm ist es hier auch. Zwischen 12 und 17 Grad. Das ist hier warm. Allerdings hat es die letzten Tage ziemlich viel geregnet.

Achja die letzte Woche waren die deutschen Austauschschüler hier. Da konnte ich ein bisschen deutsch sprechen. Was aber auch sehr verwirrend war. Siehe Posttitel... Sowas kommt mittlerweile raus, wenn ich deutsch spreche!:D
Ich fühl mich nicht wirklich sicher in Deutsch, aber das kommt wahrscheinlich sehr schnell wieder, wenn ich wieder deutsch reden muss und alle um mich rum deutsch sprechen. Die Vorstellung ist ganz schön komisch! :D

So, ich hoffe euch geht es gut! Ich melde mich nach dem Wochenende wieder.

Eure Jule

PS: ich weiß nicht ganz wie der Post jetzt erscheint, weil ich vom Handy schreibe. Da gibts keine Vorschau. Ich hoffe ihr findet euch zurecht.





Mittwoch, 2. Mai 2012

Välkommen Sköna Maj!

Hejsan! J
Ich hoffe ihr hatten einen schönen „Tanz in den Mai“! In Deutschland gibt es ja auch ein paar Traditionen wie z.B.  den Maibaum. Den gibt es hier in Schweden zwar nicht, dafür aber eine Menge anderer Traditionen. Ich fange einfach mal von vorne an. Der 30. April wird hier in Schweden „Valborg“ genannt. Die meisten Schüler hatten frei, ich leider nicht. Aber um halb 11 hat sich die komplette Schule draußen versammelt und hat dem Chor beim Frühlingslieder Singen zugehört. Es ist auch endlich einmal warm gewesen und die Sonne hat geschienen. Zu der Sonne und den Schweden komme ich nochmal drauf zurück. Danach ging es mit dem Unterricht aber normal weiter. Ich habe glücklicherweise um 1 Uhr Schluss gehabt. Gegen halb 3 bin ich dann zum Dom und habe dort meine Mutti getroffen. Wir haben uns dann zusammen den Studentengesang angehört. Das gibt es in jeder ansatzweise großen Stadt, so gesehen allen Städten, die eine Universität haben. Tradition ist es, dass nur Männer singen dürfen. Ist man einmal im Chor gewesen darf man immer wieder mitsingen, dafür kommen die Männer aus ganz Schweden wieder zu ihrer Studentenstadt zurück. Einer singt seit 39 Jahren jedes Jahr mit. Generell wird das Ganze veranstalten um den Frühling zu begrüßen. So werden auch zwei Reden gehalten, eine von einem Studenten und eine von einem Professor. Ich muss sagen es waren unheimlich viele Leute da! Ich habe diese für mich doch kleine Stadt selten so voll gesehen. Nach dem ersten Lied ziehen sich alle ihr e Studentmössa (Studentenmütze) auf. Auch im Publikum. Diese Mütze bekommen alle an ihrem letzten Schultag! Von dem berichte ich, wenn es soweit ist ;-)
 
Hier ein Foto wo die Mützen aufgesetzt werden. Und eins mit Mütze auf.

Und hier noch ein paar Lieder, die gesungen wurden. Ich habe die diese zwei Tage so viel gehört, dass ich manche schon mitsingen kann :D
Nach dem Studentsång bin ich dann mit meiner Mutti erst zuerst zu ihrer Arbeit gelaufen  und dann weiter zur Kirche. Dabei habe ich ein paar Fotos von Linköping gemacht. Mir ist aufgefallen, dass ich das noch nie gemacht habe. Also bitte sehrJ Ein bisschen Linköping!



 In der Kirche war dann so eine Art Gemeindefest. Man konnte sich freiwillig melden, dass mein Arbeiten möchte, sodass man dann Rabat bekommt auf ein Lager, wo wir im Sommer hinfahren. Ich stand an der Kasse im Kiosk. Da habe ich ein paar lustige Sachen erlebt. Im Prinzip spreche ja so gut wie fließend schwedisch, aber da gab es doch einige Verständigungsprobleme. Da kam ein Mann an und hat gesagt „Ich würde gerne einen Staubsauger haben!“ (Ein Gebäck. Das wusste ich allerdings zu dem Zeitpunkt nicht.) Ich habe also erstmal gefragt, wo ich denn jetzt einen Staubsauger herkriegen soll. Bis mir dann die nette Frau, die mit mir verkauft hat gesagt hat, dass das ein Gebäck ist. Das war etwas peinlich, aber auch irgendwie lustig. Ich muss mich aber verteidigen und sagen, dass dieses Gebäck einem Staubsauger nicht ähnlich sieht.
Generell war ich aber meistens bei meinen Freunden, die am Schminkstand waren.

Gegen Abend wurde dann das Feuer angezündet und viele Frühlingslieder gesungen, die wirklich jeder Schwede auswendig kennt, wir haben Hamburger gegrillt und gegessen, ja generell haben wir sehr viel gegessen. Waffeln mit Sahne und Erdbeeren, Kladdkaka (Schokokuchen, der aber innen weich ist. Ich muss mal einen Post über schwedisches Essen machen.) und Godis. Ich muss sagen, dass es ein auf seine eigene Art und Weise schöner Abend war. J

Am ersten Mai habe ich erst mal ausgeschlafen, dann haben wir zusammen draußen gebruncht. Das erste Mal draußen gegessen. Dabei haben wir den Eichhörnchen im Garten zugeguckt. Die gibt es wirklich massenhaft bei uns. Ich finde es richtig gigantisch wie die die Bäume hoch und runter flitzen und in bestimmt 8 Metern Höhe von einem Baum zum anderen springen. Am Nachmittag waren Kristina und ich dann in Vidingsjö joggen. Sie 10km ich 7,5km (sie möchte unbedingt, dass ich erwähne, dass sie 10km gelaufen ist, da ist sie richtig stolz drauf, weil sie vor einem Jahr einen Knieschaden hatte und operiert wurde). Die Joggingstrecken sind wirklich unglaublich schön. Meistens im Wald, aber auch viel rauf und runter, was ganz schön anstrengend war. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal so gerne joggen gehen würde. Wirklich, in Deutschland fand ich das so unglaublich langweilig, mal sehen, ob ich das weiter mache. Während Kristina noch 2,5km weitergejoggt ist habe ich mich in die Sonne gelegt. Jetzt muss ich noch kurz etwas zur Sonne hier schreiben.
Im August fand ich es echt manchmal komisch wie alle Schweden in jeder freien Minute ihre Gesichter zur Sonne strecken. Nach diesem Winter verstehe ich wieso. Ich habe mich selten so auf den Sommer gefreut und selten habe ich mich so dermaßen gefreut, dass die Sonne scheint, das ist wie ein Geschenk. Nach diesem dunklen Winter braucht man das wirklich! Also bin ich jetzt auch verrückt nach Licht und Sonne. Mittlerweile ist es auch schon viel länger hell. Auch jetzt ist es noch hell, wenn ich durch mein Zimmerfenster sehe schimmert durch die Bäume ein wunderschöner Sonnenuntergang. Um fast halb zehn wohlbemerkt. Heute Morgen bin ich um fünf aufgewacht und es war ungelogen richtig hell. Ich habe zuerst einen totalen Schrecken bekommen, dass ich verschlafen habe. Mich würde mal interessieren, ab wann es hier hell wird.
Ja. Morgen ist meine mündliche Englischprüfung. Ich bin jetzt schon nervös. Aber ich bin eigentlich guter Ansicht, dass das einigermaßen laufen wird. Schwieriger wird es übermorgen mit dem Aufsatz schreiben und am Mittwoch mit Hörverstehen und Leseverstehen. Englisch ist wirklich um Welten schwerer als in Deutschland, aber da ich Englisch LK wähle ist das ja eine gute Vorbereitung. Im Moment habe ich hier wirklich viel zu tun mit Prüfungen. Blöd, dass das jetzt am Ende kommt, wo das Wetter schön ist und nicht im Winter, wo man eh nicht wirklich was zu tun hat.

Morgen kommen auch die Deutschen Austauschschüler für eine Woche, da kann ich mein Deutschsprechen wieder etwas verbessern!
Ich melde mich bald. Kram.
Jule