Sonntag, 20. Mai 2012

East Coast, Friends & Life

Hej allihopa,

also, ich habe wieder einiges zu erzählen. Eigentlich habe ich unglaublich viel zu erzählen, aber mal sehen wieviel ich schreiben werde. Erstmal von Mittwoch und Donnerstag. Da bin ich mit Hanna zusammen zu deren Sommarstuga nach Loftahammar an die Küste gefahren. Der Weg dahin war sehr schwedisch könnte man sagen. Autofahren in Deutschland und in Schweden ist ein bissen unterschiedlich in der Hinsicht, dass man hier fünf Minuten Auto fährt und sich wirklich wie "in the middle of nowhere" fühlt. Dann gibt es natürlich auch keine Autobahnen, sondern größtenteils Landstraßen und deswegen wird auch nicht so schnell gefahren. Ein anderer Punkt sind die Wildtiere wie Wildhasen, Rehe, Hirsche, Elche, Wildschweine etc. Die gibt es massenhaft in Schweden und sind nicht ganz ungefährlich. Vorallem wegen Elchen auf den Straßen sterben viele Menschen bei Autounfällen. Wir mussten also die ganze Zeit ausschau nach Wildtieren halten, wir sind nämlcih bei Dämmerung gefahren, da ist die Gefahr noch größer. Wir haben vorallem Wildhasen gesehen und bis auf einen Leben die auch noch im Wald. Ja...

In der Sommarstuga angekommen haben wir es uns gemütlich gemacht, gefikat und ferngesehen. So eine Sommarstuga ist schon etwas schönes finde ich. Da kann man einfach mal spontan "in den Urlaub fahren" und abschalten. Wer einmal in Schweden war, weiß warum man zum Urlaub fahren in Schweden nicht ins Ausland fahren muss. Im Prinzip wohnt man im Urlaub, weil überall Wälder und Seen sind. Auch auf dem Weg zur Sommarstuga war es manchmal richt verzaubernd diese Seen direkt am Wald, wo der Nebel über den Seen oder Feldern liegt und der Himmel noch leicht rosa schimmert. Diese schöne Natur werde ich in Deutschland sehr vermissen, dafür habe ich dann endlcih wieder Großstadt um mich. Alles kann man eben nicht haben ;-)Morgens haben wir Scones und Tee gefrühstückt. Ich liebe Scones! Danach haben wir dann einen laaaangen Spaziergang gemacht, bevor wir wieder nach Hause gefahren sind. Auch zum Meer! Macht euch da selbst einen Eindruck.






Was ich dann Freitag und Samstag gemacht habe weiß ich gar nicht richtig. Also Freitag habe ich glaube ich nichts gemacht, zumindest nichts effektives und samstag habe ich beim backen geholfen und wir sind 10km gelaufen. Da war ich ganz schön stolz drauf das gemacht zu haben. Mal sehen wie sportlich aktiv ich in Deutschland bleiben werde.

Heute war dann Johannes Konfirmation. Da kam nochmal viel Familie und das hieß dann letztendlich auch, dass ich die meisten erstmal das letzte Mal unter meinem Austauschjahr gesehen habe. Tims Familie ist ja größtenteils deutsch, deswegen konnte ich etwas deutsch sprechen. Mich verwundert das immer wieder wie unsicher man sich in seiner Muttersprache fühlen kann. Es ist nicht so, dass ich es nicht kann, aber es ist total komisch! Da schleichen sich ein paar manche Wörter wie bara (nur), typ (wie das englische "like") und vorallem das ah instelle von ja ein.

Aber jetzt nochmal zur Familie. Ich habe wirklich alle unglaublich in mein Herz geschlossen und irgendwie fühl ich mich wirklich als Teil der Familie. Jetzt haben mir manche gesagt, dass es ja erstaunlich ist wie ich in die Familie reingekommen bin, aber dazu muss ich sagen, dass es mir auch wirklich leicht gemacht wurde und dafür bin ich unglaublich dankbar. Es tut wirklich weh im Bäuchlein zu wissen, dass ich diese Stelle bald verlassen werde auch wenn ich mich auf Deutschland freue. Wie oft wurde mir gesagt "diese 10 Monate gehen schnell vorbei". 10 Monate klingt lang, ist aber leider so unheimlich kurz.

Auf meine Freunde in Deutschland freue ich mich riesig! Das muss ich kurz schreiben. Zum Thema Freunde wollte ich auch noch etwas schreiben. Das ist was, womit ich echt gekämpft hab. Nachdem Hannah die Schule gewechselt hat war das wirklich schwer in der Klasse, ich habe oft überlegt, ob ich wechseln soll oder nicht, weil ich mich einfach nicht wirklich wohl gefühlt habe. Am Ende bin ich aber in der Klasse geblieben und habe auch noch ein paar Freunde gefunden. Die meisten Freunde habe ich aber außerhalb der Klasse. Einmal Hanna, die in meine Parallelklasse geht und mit deren Familie meine Familie befreundet ist und Hannah, die vorher in meine Klasse gegangen ist. Das sin wohl meine besten Freunde hier. Dann habe ich außerdem noch eine Menge liebe Leute in der Kirche und wie gesagt zwei drei in meiner Klasse. In Deutschland habe ich relativ viele Freunde, vorallem auch richtig gute, hier in Schweden habe ich das wirklich schätzen gelernt! Bzw. mir ist erstens bewusst geworden wie wichtig es ist gute Freunde zu haben, zweitens, dass das nicht selbstverständlich ist, und drittens, dass Freundschaften wachsen je mehr und je länger man etwas miteinander macht. Ich weiß jetzt wie es ist, wenn man wirklich komplett OHNE Freunde ist und aber auch, dass es nicht unmöglich für mich ist welche zu finden. Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass ich hier in Schweden einige Freundschaften gefunden habe, die weiterwachsen, auch wenn ich in Deutschland bin. (Dieser Satz wirkt etwas komisch, ich hoffe ihr wisst was ich meine).
Hannah und ich :)

Hanna und ich auf Jontes Konfirmation


So und jetzt gehe ich schlafen. Morgen habe ich so gut wie schulfrei, davon abgesehen, dass ich und der andere Austauschschüler unsr wöchentliches Fika mit einer Lehrerin haben. Also fahre ich morgen für Fika in die Schule um dann um halb vier mit meiner Mamma und meiner AreaRep nochmal zu fikan. Fika Fika Fika... Selbst die Amerikaner hier in Schweden schreiben, dass sie wohl die ersten sind, die zugenommen haben, NACHDEM sie die USA verlassen haben. "Can´t resist to all the fika times <3 " ... geht nicht nur den Amis so, aber ich versuch es noch so gut es geht mit joggen auszugleichen. Wenn ihr nach Schwedne kommt werdet ihr verstehen warum man zu Fika nicht nein sagen kann. Außerdem gibt es ja zweimal am tag warmes Essen und Fleisch. Ich werde mit dem deutschen Abendbrot dann auf Zwangsdiät gehen und in der Schule gibt es auch kein Essen. Das wird hart :D

Oke, jetzt geh ich aber schlafen.
GOD NATT!

Eure Jule



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